Opioidabhängige Schmerzpatienten
Extreme Schmerzzustände verlangen nach dem Einsatz potenter Medikamente. Daher ist der Einsatz von Opioiden (wie z.B. Morphium, Fentanyl, etc.) bei Ambulanzteams, auf Notfallstationen und in Operationssälen tägliche Routine und in der Regel unproblematisch. Anders sieht das bei chronischen Schmerzzuständen aus. Dort spielen äusserst komplexe bio-psycho-soziale Muster der Schmerzentstehung und -verarbeitung. Aus diesem Grund bringt die Verabreichung von Opioiden sehr oft nur am Anfang eine gewisse Besserung, sofern die Schmerzursache nicht gezielt angegangen werden kann. Das wiederum führt in der Regel zu einer Dosissteigerung und diese nicht selten zu einer Eskalation der Opioiddosierung. Diese kann so weit gehen, dass ein konventioneller Opioidentzug kaum mehr möglich ist.
Dabei beobachteten wir bei unseren Patienten folgende Phänomene:
- Anhaltende, d.h. nur leicht gedämpfte Schmerzen trotz Höchstdosen von Opioiden.
- Ausgeprägte Nebenwirkungen, welche die Lebensqualität massiv beeinträchtigen können.
- Die sog. opioidinduzierte Hyperalgesie, d.h. eine oft eindrückliche Überempfindlichkeit am Ort des ursprünglichen Schmerzgeschehens, nicht selten verbunden mit einer Ausweitung der Schmerzzonen.
Die Behandlung der Opioidabhängigkeit bei chronischen Schmerzzuständen ist der ANR-Methode zugänglich. Durch eine gezielte, medikamentöse Blockade der Opioidrezeptoren (Andockstellen für Opioide) im Gehirn unter Narkose wir die Abhängigkeit schonend und nachhaltig aufgehoben.